Wunschimmobilie gefunden? – So tappen Sie nicht in die Grundversorgerfalle
Wer nach langer Suche und etlichen Maklerterminen endlich die passende Immobilie gefunden hat, kann sich noch lange nicht zurücklehnen – im Gegenteil, dann geht die Arbeit erst richtig los. Offizielle Termine bei Notaren, Renovierungsarbeiten, die Planung der Einrichtung und nicht zuletzt der Umzug selbst. Was dabei oft und gerne vergessen wird, sind einige nicht minder bedeutende organisatorische Dinge. Dazu gehört auch unter anderem auch der Wechsel des Stromanbieters. Andernfalls kann es nämlich richtig teuer werden.
Darum ist der Stromanbieterwechsel wichtig
Glaubt man offiziellen Statistiken, haben fast 40 Prozent der bundesdeutschen Haushalte ihren Stromanbieter noch niemals gewechselt. Dies ist gerade im Angesicht der seit Jahren stetig steigenden Strompreise ebenso problematisch wie unverständlich. Die meisten der betreffenden Haushalte beziehen ihren Strom nämlich vom regionalen Grundversorger.
Bei diesen Grundversorgern handelt es sich meist um die örtlichen Stadtwerke, die unter anderem aufgrund der Netzverantwortung einen großen Kundenstamm haben und nicht so sehr im Konkurrenzkampf stehen wie kleinere Energieversorger. Dementsprechend hoch fallen auch die Preise für Stromverbraucher aus. Nicht selten werden Kilowattstundenpreise von über 30 Cent fällig.
Wie viel lässt sich durch den Anbieterwechsel sparen?
Im Jahr 2018 liegt der durchschnittliche Kilowattstundenpreis bei rund 28 Cent. Das ist allerdings nur ein Durchschnittswert, der auch die teuren Grundversorgertarife miteinbezieht. Günstige Stromversorger bieten jedoch deutlich bessere Konditionen im Bereich von 24 bis 25 Cent pro Kilowattstunde. Das große Einsparpotential zeigt sich aber erst durch ein kurzes Rechenbeispiel.
Angenommen, eine Familie hat einen jährlichen Stromverbrauch von 3.800 kWh. Kümmert sie sich nicht um den Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter, sondern bleibt in der Grundversorgung, ergeben sich nach der Rechnung 3.800 kWh x 0,30 Euro jährliche Stromkosten von 1.140 Euro. Wechselt die gleiche Familie zu einem günstigen Anbieter mit einem Preis von 24 Cent pro Kilowattstunde, sinken die Stromkosten auf nur noch 912 Euro. Das so eingesparte Geld lässt sich dann wesentlich besser in die Einrichtung des neuen Zuhauses investieren.
Den Stromanbieter möglichst frühzeitig wechseln
Wer sich des Einsparpotentials bewusst ist, tappt garantiert nicht mehr in die Grundversorger-Falle. Damit aber auch alles gleich von Beginn an reibungslos läuft, sollte der Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter so frühzeitig wie möglich in die Wege geleitet werden. Der Wechsel selbst ist dank des Internets heute kinderleicht. Nachdem der passende Stromanbieter gefunden ist, müssen lediglich noch einige Daten angegeben werden, um den Stromanbieterwechsel online in die Wege zu leiten. Dazu zählen neben dem geschätzten Jahresverbrauch, dem aktuellen Zählerstand und der Zählernummer auch die neue Anschrift der Verbrauchsstelle sowie die Kundendaten des Altversorgers.
Sobald dieser Schritt erledigt ist, übernimmt der neue Versorger alle weiteren bürokratischen Schritte wie die fristgerechte Abmeldung beim Altversorger. Nun heißt es zurücklehnen und warten, bis die Vertragsbestätigung des neuen Versorgers im Briefkasten landet. Angst vor dem Wechsel muss im Übrigen niemand haben, denn hierzulande garantiert der Gesetzgeber die unterbrechungsfreie Versorgung mit Strom und Gas.
Bildquelle: © fotolia.com/antiksu
Dieser Artikel behandelt die Themen Stromanbieter und Grundversorgerfalle .
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