Gutachten fürs Haus: Wer erstellt es und wann ist es hilfreich?

Ein Wertgutachten ist immer dann sinnvoll, wenn Sie eine objektive Einschätzung des Immobilienwerts benötigen. Das kann vor einem anstehenden (Teil)-Verkauf, aber auch im Zuge einer Scheidung oder eines Rechtsstreits sein. Da es verschiedene Gutachtenformen und Ersteller gibt, sind Sie als Laie schnell überfordert. Unser Leitfaden hilft Ihnen weiter.

 

Wer erstellt Immobiliengutachten?

Es gibt verschiedene Sachverständige, die Ihnen das Gutachten für Ihre Immobilie erstellen. Wichtig ist, dass Sie nicht nur auf die Kosten für ein Gutachten Ihres Hauses achten, sondern vor allem auf die Qualifikation des Gutachters.

Grob unterteilen wir zwischen freie Gutachter, die eine Bewertung erstellen. Diese hat keine Gültigkeit vor Gericht und ist nicht als offizielles Dokument anerkannt. Da es keine geschützte Berufsbezeichnung gibt, kann theoretisch jede Person freier Gutachter werden.

Dem gegenüber stehen staatlich anerkannte Sachverständige für Immobilien. Sie haben eine Zertifizierung der IHK und unterstehen den Landesbehörden. Diese Stellen sind als einzige dazu berechtigt, Gutachten für Immobilien mit einem behördlichen Zweck zu erstellen. Es ist optimal, wenn der Gutachter nicht nur zertifiziert ist, sondern auch berufsnahe Qualifikationen mitbringt. Entscheiden Sie sich für eine Person, die ein Studium im Bauwesen nachweisen kann.

Die dritte Option ist der vereidigte und öffentlich bestellte Gutachter. Er musste Schulungen und Bildungsmaßnahmen absolvieren, um diesen Titel zu erhalten. Außerdem wurde eine Prüfung bei der IHK abgelegt. Von diesem Gutachter erstellte Dokumente sind gerichtsfest und anerkannt.

Das bewertet der Immobiliengutachter bei seiner Prüfung

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Immobilie als Altersvorsorge gekauft und entscheiden sich nun für den Weiterverkauf.

Das Immobiliengutachten hilft nun dabei, den Verkehrswert wiederzugeben. So wissen Sie, was Ihr Gebäude wert ist und wie viel Geld Sie verlangen können. Wir verraten Ihnen, worauf der Baugutachter schaut:

  • Baulicher Zustand: Die genutzte Bausubstanz, der Zustand von Elektroanlagen, Leitungen und Rohren spielen bei der Wertermittlung Ihrer Immobilie eine wichtige Rolle.
  • Der Bodenrichtwert: Dieser Wert ist die Basis der Wertbestimmung. Hier wird ermittelt, wie teuer ein Quadratmeter Boden in vergleichbarer Bodenrichtwertzone ist.
  • Energetischer Status: Hier spielt eine Rolle, wie gut das Dach und die Wände gedämmt sind. Bei der Begutachtung ist ein Energieausweis nötig.
  • Die Lage: Mikro- und Makrolage spielen bei der Wertermittlung eine Rolle. Es zählt unter anderem die Anbindung an den ÖPNV und auch die Infrastruktur vor Ort.
  • Marktlage: Hier haben Sie nur wenig Einfluss, denn es wird ermittelt, was eine vergleichbare Immobilie gerade wert ist.
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Damit Ihr Gutachter mit seiner Arbeit beginnen kann, benötigt er einige Unterlagen von Ihnen. Dazu gehört der Grundbuchauszug ebenso, wie Nachweise über durchgeführte Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Auch ein Auszug aus dem Baulastenverzeichnis ist erforderlich, so wie die Flur- und Liegenschaftskarte und sämtliche Bauzeichnungen, die Ihnen zur Verfügung stehen.

Bei einigen dieser Vorgaben müssen Sie mit Kosten rechnen. Haben Sie keine Lust, sich selbst um die Bürokratie zu kümmern, erledigt das auf Wunsch ein Makler für Sie. Achten Sie darauf, dass Sie einen Makler mit Fachexpertise wählen, denn dieser kann dann auch gleich die Begutachtung durchführen.

Bildquelle: © stock.adobe.com/MQ-Illustrations

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