Tipps zum Kamineinbau: Fachmann vs. Heimwerker
Ein Kaminofen spendet gemütliche Wärme und verleiht jeder Wohnlandschaft einen einladenden Charme. Ob der Einbau eigenständig erfolgen kann oder einen Fachbetrieb erfordert, hängt maßgeblich vom persönlichen Know-how ab. Handwerkliches Geschick und Präzision sind ein Muss, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Feuerstätten sind genehmigungs- und abnahmepflichtig
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Kaminöfen eigenständig in den Wohnraum zu integrieren. Es gibt kein Verbot. Dennoch unterliegen Einbau und Nutzung individuellen Vorschriften. Neben Bundesimmissionsschutzverordnungen (BImSchV) und möglichen Auflagen durch die Feuerschutzverordnung (FeuV) der Region muss unter anderem sichergestellt sein, dass der Kaminofen nach EN 13240 oder DIN 18891 geprüft wurde. Die erste Anlaufstelle für den korrekten Einbau ist der zuständige Schornsteinfeger. Er ist mit den aktuellen Brandschutzanforderungen bestens vertraut und erteilt die notwendigen, schriftlichen Genehmigungen.
Einige wichtige Voraussetzungen für den sicheren Betrieb von Kaminöfen:
- Gewicht: Lässt die Statik des Gebäudes den Einbau zu?
- Standort: Zugänge zum Schornstein bestimmen die Standortwahl.
- Untergrund: Ist der Fußboden brennbar (z. B. Parkett), muss eine Feuerschutzplatte genutzt werden.
- Abstand: Brennbares Mobiliar, Wände und Raumdecken setzen Sicherheitsabstände voraus, die je nach Ofenmodell individuell ausfallen können.
Eine verständliche Einbauanleitung inklusiv Hinweisen zum Einmauern und Verkleiden von Kaminöfen, die nicht als fertiger Bausatz zur Selbstmontage konzipiert sind, hat Baumarkthandelskette Toom online veröffentlicht. Im Ratgeber unterhalb des Produktarrangements mit Kaminöfen wird außerdem der Einbau von zusätzlichen Feinstaubfiltern empfohlen: „Diese senken die Umweltbelastung und gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.“ Für moderne Wohnlandschaften bietet Toom viele Kamine führender Hersteller wie Aduro oder Wamsler mit zeitlosem Design. Guss und Stahl sind typische Materialien der Verkleidung.
Schornsteinarbeiten sind Profisache
Ob das handwerkliche Können für den erfolgreichen Einbau genügt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Sind Schornsteinschacht und ein passender Zugang vorhanden, gestaltet sich der Einbau verhältnismäßig simpel. Das Montieren von Feuerschutzplatte, Dämmplatten an Wänden und die Verbindung von Ofen mit Wandfutter und Rohr ist für erfahrene Heimwerker häufig kein Problem. Empfehlenswert ist allerdings das Arbeiten zu zweit, weil die Bauteile reichlich Gewicht mit sich bringen und das Ausrichten umständlich machen.
Sobald Wände für den Rauchrohranschluss aufgebrochen, mit feuerfestem Mörtel hantiert oder gar ein Kamin eingemauert werden muss, bleibt vielen Ofenliebhabern nur das Beauftragen eines Profis. Spätestens, wenn neue Schornsteine gesetzt oder Kernbohrungen durchgeführt werden müssen, ist ein Fachbetrieb unverzichtbar. Präzise Vorarbeiten und ein korrekter Einbau sind schließlich entscheidend, damit Kaminöfen ihre Leistung sicher entfalten und Brennstoff effizient in Wärme umwandeln können. Soll ein Kamin eine Zentralheizung ersetzen, ist Expertenrat elementar.
Nicht vergessen: Nach Abnahme des Kamins durch den Schornsteinfeger Warnmelder für Rauch und Kohlenmonoxid anbringen! Tipps zur Montage von CO-Meldern hat Schornsteinfegermeister Michael Möhrke auf seiner Internetpräsenz arrangiert.
Kosten- und Risikofaktoren berücksichtigen
Arbeitszeit ist teuer. Das wird auch beim Einbau eines Kamins deutlich. Wer die Arbeiten selbst erledigt, kann Geld sparen. Da allein die Anschaffung eines guten Ofens mehrere tausend Euro verschlingt und Zubehör wie Bodenplatten und Ofenrohr schnell mit mehreren hundert Euro zu Buche schlägt, ist der Einbau ohne Fachmann eine verlockende Sparmaßnahme. Allerdings halten sich die Kosten für einen professionellen Einbau in Grenzen. Bei geringem Aufwand sind Rechnungen über 500 Euro eher selten. Beim Blick auf die Gesamtkosten stellt sich die Frage, ob die mit dem Einbau ohne Fachmann einhergehenden Risiken, die Ersparnis Wert sind.
Nicht zu vergessen der Zeitaufwand: Ein erfahrener Profi ist beim Kamineinbau deutlich schneller als der Heimwerker, der zum ersten Mal derartige Herausforderungen meistern möchte. Verursachen Fehler Folgekosten, sind die finanziellen Vorzüge der Eigenleistung zunichtegemacht.
Grundsätzlich ist es in Deutschland Pflicht, sämtliche Feuerstätten abnehmen zu lassen. Erst, wenn ein Bezirksschornsteinfeger diese begutachtet und die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen schriftlich bescheinigt hat, ist die Inbetriebnahme erlaubt. Diese Vorschrift soll gewährleisten, dass Abgase korrekt aus Wohnräumen abgeleitet und Brände verhindert werden. Ein Verstoß gilt als Ordnungswidrigkeit und zieht Bußgelder von bis zu 5.000 Euro nach sich. Kontaktdaten zum zuständigen Bezirksschornsteinfegers vermittelt der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks online.
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