Mit Hypothekarkredit zum Traumhaus: Risiken minimieren
Die Niedrigzinsphase ist in aller Munde. Die aktuelle Lage auf den Finanzmärkten ist für Sparer zwar ungünstig, wer aber ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung kauft, kann jetzt seine Wunschimmobilie besonders günstig finanzieren. Ob als Geldanlage oder für den Eigenbedarf: Damit der Traum von der eigenen Immobilie in Erfüllung geht und nicht in den finanziellen Ruin führt, sollte die Finanzierungfrage nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Der Weg zum Eigenheim führt bei vielen Menschen über die Aufnahme einer Hypothek. Diese wird in das Grundbuch eingetragen, womit der Gläubiger sich das Recht an der Immobilie bis zur kompletten Begleichung der Schuld sichert. Die Hypothek schrumpft parallel mit dem Begleichen der Schuld. Doch die Aufnahme einer Hypothek stellt eine finanzielle Verpflichtung für mehrere Jahrzehnte dar. Am Ausgangspunkt des Finanzierungsvorhabens sollte deshalb eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Lage stehen.
Man sollte sich über seine beruflichen und privaten Zukunftspläne im Klaren sein und sich zum Beispiel fragen, ob der Wohnraum, den man aktuell braucht, auch später ausreicht, oder ob Familienzuwachs erwartet wird und sich deshalb die Ansprüche an Größe und Lage der Immobilie ändern würden. Ein Jobverlust kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass man an einen anderen Ort umziehen muss oder bei langer Arbeitslosigkeit das Eigenheim zwangsversteigert wird. Wer seine Immobilie verkaufen will, noch bevor sie abbezahlt worden ist, muss gegebenenfalls mit einem Werteverlust oder einer hohen Vorfälligkeitsentschädigung, die die Bank fordern kann, rechnen.
Eine risikoarme Finanzierung hängt davon ab, ob die monatlich fällige Rate für die Hypothek samt Nebenkosten für die Immobilie dauerhaft finanziell tragbar ist. Maximal 40 Prozent des Bruttomonatseinkommens sollte die Belastung durch Zinsen und Tilgung für Hypothek betragen. Deshalb sollte man sich von den niedrigen Zinsen allein nicht zum Haus- oder Wohnungskauf verleiten lassen. Auf jeden Fall gehört zum Immobilienerwerb ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent. Das bedeutet, die Belehnung darf 80 Prozent nicht übersteigen. Um die monatlichen Kosten, Belehnung und Tragbarkeit zu prüfen, kann man einen Hypothekenrechner wie den von MoneyPark zurate ziehen. Er liefert einen schnellen ersten Eindruck, ob eine Finanzierung realistisch ist. Generell gilt: Je mehr Eigenkapital investiert wird, desto geringer sind die Risiken. Und: Je höher und sicherer das Gehalt ist, desto niedriger kann der Anteil an Eigenkapital ausfallen. Wer wenig Eigenkapital einbringt, zahlt höhere Zinsen und braucht tendenziell länger, um seine Schulden zu begleichen. Besonders in der Niedrigzinsphase lohnt sich zudem eine lange Zinsbindung. Sonst drohen bei der Anschlussfinanzierung überraschend hohe Zinsen. Idealerweise ist die Immobilie spätestens beim Eintritt in der Ruhestand komplett abbezahlt.
Eine eigene Immobilie gehört für viele zu einem Stück Lebensqualität, doch sie ist nicht automatisch eine sichere Geldanlage. Für die Bewertung von Immobilien existieren viele Kriterien, und die Wertentwicklung eines Objekts lässt sich für die nächsten Jahre und Jahrzehnte kaum vorhersagen.
Bildrechte: Flickr Property and Currency Images Money CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Dieser Artikel behandelt die Themen Hypothekarkredit , Kredit , Finanzieren , Hausfinanzierung und Baufinanzierung .
Leser-Bewertung:
Aktuell wurden noch keine Bewertungen zu diesem Artikel abgegeben.