Thonet Stühle – Informationen zu Geschichte, Sortiment und Design

Der Name Thonet ist vielen Designliebhabern mehr als geläufig. Als Michael Thonet in den 1850er Jahren eine neue Technik zum Biegen von Massivholz entwickelte, ahnte er sicherlich nicht, dass er damit den Einrichtungsstil revolutioniert. Besonders markant prägten seine Stühle die Geschichte des Interieurs. Bis heute erfreuen sich Thonet Stühle großer Beliebtheit. Wir erläutern warum.

Die Thonet Geschichte

Michael Thonet gilt als Pionier des Industrie-Designs. Sein Stuhl Nr. 14, welcher heute als 214 verkauft und zu Beginn als Kaffeehausstuhl bekannt wurde, ist als eines der erfolgreichsten Industrieprodukte weltweit in die Geschichte eingegangen. Mit sechs Teilen, zwei Muttern und zehn Schrauben war das Prinzip dieses Möbelstücks denkbar einfach und gerade deshalb so erfolgreich. Nicht nur im Weißen Haus stand die Nr. 14. Auch bei Pablo Picasso und Lenin spielte er eine Rolle. Im nordhessischen Frankenberg produziert Thonet den Klassiker bis heute nach dem damaligen Prinzip. 

Der Ursprung des Unternehmens liegt in einer Bau- und Möbeltischlerei in Boppard am Rhein, welche von Michael Thonet 1819 gegründet wurde. Der Durchbruch gelang Thonet in den 1830er Jahren, als er nach langem Experimentieren mit Furnierstreifen die „Möbel aus massiv gebogenem Holz“ erfand. In Wien eröffnete Thonet 1849 gemeinsam mit seinen Söhnen ein neues Unternehmen, nachdem der Staatskanzler der K.u.K. Monarchie Fürst Metternich Gefallen an seinen Möbeln fand und ihn 1842 in die österreichische Hauptstadt holte. Thonet konnte sich an einem rasanten Aufschwung erfreuen, der von seinen innovativen Fertigungs- und Vertriebsmethoden getragen wurde. Im Fokus stand und steht bis heute das umfangreiche Sortiment. Neben Stühlen fertigt Thonet Tische, Sessel, Liegen, Garderoben und mehr. In den 1850er Jahren perfektionierte Thonet seine Technik zum Biegen von massivem Holz und konnte damit eine Serienfertigung ermöglichen.

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Ein günstiger Preis und die schlichte Ästhetik garantierten eine enorme Nachfrage. Der Einrichtungsstil sowohl von Restaurants und Cafés als auch Privatwohnungen veränderte sich von Grund auf. Anders als bis zu diesem Zeitpunkt, veränderte sich das Interieur hin zu attraktiver Leichtigkeit, weg von üppigen und schwerem Mobiliar. Thonets Vertriebsidee krönte sein Können als Möbel-Designer. Er machte es möglich, dass 36 zerlegte Stühle inklusive Montagematerial in eine einzige Transportkiste passten, die einen Kubikmeter Rauminhalt vorzuweisen hatte. Durch dieses clevere System gelang der Absatz nach Europa, Asien, Afrika und Nord- sowie Südamerika. Die weltweite Anerkennung ließ nicht lange auf sich warten. Bereits 1889 produzierte Thonet in Russland, Ungarn, Deutschland und Tschechien in insgesamt sieben Fabriken. Die Vertriebspartner sind auf der ganzen Welt verteilt. Heute werden die Produkte des Familienunternehmens über Handelshäuser verkauft. Nicht nur der stationäre Einzelhandel steht zum Bestellen bereit. Auch eine Vielzahl gut sortierter Onlineshops wie der Fachhändler für Designermöbel unter einrichten-design.de führen Thonet Möbel. Somit lässt sich die populäre Designerware auch komfortabel von Zuhause aus bestellen. Im Internet können Sie sich einen guten Überblick über die Auswahl verschaffen und Einzelheiten zu den Möbelstücken erfahren.

Im folgenden Video des Deutsche Welle TV wird der Thonet Stuhl Nr. 14 thematisiert. Darin wird unter anderem dargestellt, wie das Buchenholz in Form gebracht wird, um die traditionellen Formen zu erzielen.
 

Langlebigkeit, Qualität und Design

Der sogenannte Kaffeehausstuhl von Thonet ist noch immer in zahlreichen Räumlichkeiten zu finden. Bis 1930 konnte Thonet ihn mehr als 50 Millionen Mal verkaufen. Seine Prinzipien behielt das Unternehmen durchgehend bei. Mittlerweile sind Michael Thonets Erben Claus, Felix, Peter, Philipp und Percy Thonet verantwortlich für das Familienunternehmen, die Thonet GmbH. Die drei Merkmale QualitätLanglebigkeit und Design sind maßgebend für die modernen Kollektionen. Das Angebot reicht von Stühlen und Barhockern über Schreibtische und Regale bis hin zu Gartenmöbeln. Ganz besondere Aufmerksamkeit wird nach wie vor den Stühlen geschenkt. Derzeit gibt es rund 20 Stuhl-Typen von verschiedenen Designern. Sie stehen für Klassik und Moderne zu gleich. Die Formen strahlen Leichtigkeit aus und versprühen einen sympathischen Charme. Nachfolgend eine Liste von fünf der beliebtesten Stühle aus dem Thonet-Sortiment:

  • 214: Als Ikone unter den Stühlen kommt der berühmte Kaffeehausstuhl ohne Armlehnen aus. Es gibt allerdings mehrere Ausführungen und Sie können entscheiden, ob 214 mit Rohrgeflecht, Leder oder Stoff bezogen beziehungsweise bespannt werden soll. Auch Varianten mit Rückenteil und Muldensitz sind erhältlich.
  • S33: Neben Michael Thonet und seinen Nachfahren entwarfen im Laufe der Zeit einige renommierte Möbeldesigner und Architekten Möbelstücke für Thonet. Mart Stam ist einer davon. Er kreierte den Stuhl S33 Mitte der zwanziger Jahre. Es handelt sich um einen der ersten Freischwinger-Stühle überhaupt. Mit Gasleitungsrohren entwickelte er das Konstruktionsprinzip von Freischwingern. S33 steht mit und ohne Armlehnen in verschiedenen Varianten bereit. Kernleder und Kunststoff-Netzgewebe dienen als Bespannung.
  • 233: Der 233 von den Gebrüdern Thonet um 1895 entwickelt, überzeugt mit einem Höchstmaß an Sitzkomfort. Schon um 1900 kam dieser Stuhl in Restaurants und Cafés weltweit zum Einsatz. Der 233 wird aus gebeizter Buche gefertigt. Der Sitz ist als Rohrgeflecht, Sperrholz-Muldensitz oder in gepolsterter Form verfügbar.
  • 192 P: Neben den Klassikern ist der 192 P eine moderne Alternative. 2012 vom Designtrio Lievore Altherr Molina für Thonet entworfen, ist diese Sitzgelegenheit ideal für den privaten Einsatz und die Gestaltung formschöner sowie bequemer Wohn- und Essbereiche. Das Vierfußgestell besteht aus massiver Eiche oder Nussbaum. Das Massivholz wird geölt und fällt mit einer sehr schicken Optik positiv auf. Ein Komfortpolster im Sitz und Rückenbereich garantiert besten Sitzgenuss und wird als Stoff- und Leder-Variante gefertigt.
  • S 533 R: Der S 533 wurde vom namhaften Architekten Ludwig Mies van der Rohe 1927 entwickelt. Maximaler Sitzkomfort ist garantiert. Eine dauerelastische Federung, die elegante Linienführung sowie ein transparenter Charakter lassen dieses Möbelstück zu einem Muss für zeitlose Wohnlandschaften avancieren. Der Stuhl hat keine Armlehnen und wird aus verchromtem Stahlrohr sowie Korbgeflecht erarbeitet. Alternativ zu Korbgeflecht ist Kernleder möglich.

Für Thonet sind im Laufe der Zeit eine Vielzahl bekannter Designer und Architekten tätig geworden. Von Hadi Teherani und Marcel Breuer bis hin zu Stefan Diez und Ulrich Böhme reicht das Repertoire an begabten Kreativen. Das Sortiment von Thonet ist geprägt von massivem Holz, stabilem Stahl und anschmiegsamen Leder- und Korbgeflecht-Variationen. Sämtliche Möbel zeichnen sich durch Robustheit, maximalem Komfort und formschöner Linierführung aus. Neben den genannten Aspekten legt das Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Thonet wurde als erster Betrieb aus der Möbelindustrie vom international anerkannten Standard Green Globe mit dem „Zertifikat für nachhaltiges und umweltfreundliches Wirtschaften“ prämiert.

Bildquellen:
Bild 1: © www.pixabay.com/Republica
Bild 2: © www.pixabay.com/Skitterphoto

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Dieser Artikel behandelt die Themen Thonet , Stühle , Einrichten , Geschichte und Design .

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