Kosten beim Hausbau
Der Traum vom Eigenheim prägt viele Menschen. Bestandsimmobilien entsprechen aber häufig nicht aktuellen Wohn- und Energiesparbedürfnissen. Die Alternative dazu ist der Hausbau, der Bauherren insgesamt mehr Freiheiten lässt. Die Hausbaukosten sollen im Folgenden näher beschrieben werden.
Kosten vor Beginn des Hausbaus
Zunächst einmal muss ein Grundstück für den Hausbau gekauft werden. Grundstückspreise liegen mancherorts je Quadratmeter im zweistelligen Bereich, in beliebten Gebieten aber auch häufig um 300 Euro pro Quadratmeter. In absoluten Toplagen kann der Quadratmeterpreis in den vierstelligen Bereich steigen. In vielen Bundesländern ist es möglich, die aktuellen Quadratmeterpreise in der Umgebung auf einer Bodenrichtwert-Karte anzuschauen, um sich einen ersten Eindruck zum Preisniveau zu verschaffen. Weist das Grundstück Altlasten auf, ist eine kostspielige Sanierung notwendig, die ebenfalls eingepreist werden sollte – ebenso wie noch notwendige Erschließungsmaßnahmen. Für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Gerichtskosten werden etwa zwei Prozent des Kaufpreises angesetzt, Maklerkosten liegen bei drei bis sechs Prozent des Kaufpreises zzgl. Umsatzsteuer. Die teuerste Position ist meist die Grunderwerbssteuer, die je nach Bundesland mit 4,5 bis 5,5 Prozent des Kaufpreises zu Buche schlägt.
Rohbaukosten
Die Rohbaukosten machen bereits etwa die Hälfte der gesamten Baukosten aus. Unter den Rohbaukosten sind die Kosten für das Mauerwerk mit ab 70.000 Euro die höchste Position, wobei ihre Höhe natürlich von der Größe des Hauses und auch von den Wünschen des Bauherren abhängt (beispielweise Balkone, Wintergärten, besondere Wandformungen usw.). Weitere größere Kostenpositionen sind Holzarbeiten in der Hauskonstruktion und natürlich Dachdeckerarbeiten – auch hier sind in aller Regel jeweils mehr als 10.000 Euro fällig. Die Kosten für Spezialelemente wie Schornsteine müssen ebenfalls eingerechnet werden, sofern nicht Fernwärme als Heizenergie genutzt werden soll.
Einen großen Kostenanteil bilden mit einer Summe ab etwa 25.000 Euro sicher auch die Hauseingangstüren und die Fenster (und in geringerem Maße die Innentüren). Es ist zu beachten, dass moderne Fenster ein effektiver Kälteschutz sind – aber aufgrund ihrer Dichtigkeit auch die im Raum befindliche Feuchtigkeit nicht nach draußen transportieren. Es kann also sinnvoll sein, zusätzlich eine spezielle Entlüftung einzubauen, die ebenfalls mehr als 10.000 Euro kostet. Die Elektro- und Heizungsinstallation kommt als weitere Position hinzu.
Schon der Einbau eines normalen Heizsystems inklusive Kessel, Verrohrung und Heizkörpern kostet ca. 20.000 Euro, Abweichungen nach oben sind beispielsweise durch die Einbindung erneuerbarer Energien, den Einsatz von Brennwerttechnik oder aber die Wahl einer Fußbodenheizung als Alternative zum Heizkreislauf mit Heizkörpern möglich. Besonders wichtig sind die Sanitärräume, für die häufig Kosten von etwa 10.000 Euro oder mehr anfallen. Auch der Außenputz ist nicht zu vergessen – je nach Größe und Beschaffenheit des Hauses (Reihenhaus oder freistehendes Haus beispielsweise) und Qualität des Außenputzes ist auch hier mit Summen zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro zu rechnen.
Weitere Baukosten
Mit dem Rohbau ist das Haus leider noch nicht fertiggestellt. Es kommen viele kleine Arbeiten hinzu, beispielsweise die Estrichverarbeitung und das Auslegen von Oberböden (Fliesen, Parkett, Laminat, Teppich usw.), Verfliesung oder Verputzen von Wänden und Decken, Maler- und Trockenbauarbeiten und zum Abschluss Schlosserarbeiten. Zwar sind die einzelnen Gewerke relativ günstig, in der Summe ergeben sich aber häufig auch Kosten von etwa 50.000 Euro.
Zusätzlich kommen Kosten für die Außenanlagen (Garage, Garten, Fußwege usw.) hinzu.
Bei der Vergabe von einzelnen Gewerken an Handwerksbetriebe sollte im Regelfall eine Ausschreibung erfolgen, um den Betrieb mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu identifizieren und so Qualität und günstige Preise zu vereinen. Denn letztlich können die Preise für die einzelnen Gewerke (auch regional) stark voneinander abweichen. Daher entscheiden sich viele Bauherren, gleich Architekten oder Bauunternehmungen die Bauleitung zu übertragen.
Zwar ist dieser Experteneinsatz relativ teuer (im Regelfall können etwa 10 Prozent der Herstellungskosten angesetzt werden), jedoch entlastet er Bauherren, die nicht die Zeit haben, häufig auf der Baustelle präsent zu sein, oder die nicht das Fachwissen besitzen, um die Güte der Ausführung einzelner Gewerke beurteilen zu können. In jedem Fall kommen Experteneinsätze von Statikern oder Vermessern hinzu, da der Bauantrag beispielsweise genaue Baubeschreibungen, Bauzeichnungen und Technische Nachweise enthalten muss.
Fazit
Es ist schwierig, Hausbaukosten pauschal zu beziffern, da diese sehr von der Größe des zu erstellenden Gebäudes und seinen Besonderheiten sowie von der aktuellen Preisentwicklung im Baugewerbe abhängen. Eine genaue Planung der Traumimmobilie inklusive der einzelnen Gewerke und ihrer Wunschausführung kann aber erste Anhaltspunkte geben, wie der Gesamtpreis aussehen könnte. Und bei allem Stress, den der Hausbau mit sich bringt – am Ende steht die Freude über ein Heim, das ganz genau den eigenen Wünschen entspricht.
Autor:
Ronny Stöck
Clicks Online Business
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http://www.kosten-hausbau.de/
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