Kennen Sie Ihre Grenzen?
Ratgeberartikel rund um das Thema Grundstücksvermessung
Ob Carport, Wintergarten oder Gartenhäuschen - auch für kleinere Neu- oder Anbauten gelten zahlreiche Regeln und Gesetze. Grenznahes Bauen ist dabei ein häufiger Anlass für Nachbarschaftsstreit.
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt" - was schon Friedrich Schiller wusste, erfahren Grundstückseigentümer oft am eigenen Leib. Jahrelange Streitigkeiten, oft auch vor Gericht, nehmen den Kontrahenten die Freude an Eigenheim und Garten und rauben oft den letzten Nerv. Der öffentlich bestellte Vermessungsingenieur Thomas Müller aus Hanau weiß, wie man viele Streitigkeiten erst gar nicht aufkommen lässt.
Wer erst einmal in den eigenen vier Wänden wohnt und auch stolzer Gartenbesitzer ist, der kennt die vielen kleinen Probleme: Muss das Auto wirklich im Freien stehen? Muss die Terrasse im Winter wirklich unbenutzt bleiben? Müssen Rasenmäher und Sonnenschirm wirklich im Keller lagern? Ist die Hypothek aufs Häuschen abbezahlt, lassen sich wieder größere Projekte angehen. Ein Carport, ein Gartenhäuschen oder ein Wintergarten sind kleine Träume, die den Traum vom Eigenheim oft erst wirklich rund machen. Doch vor der Realisierung dieser Wünsche sollte eine umfassende Beratung stehen. Allgemein gilt, dass kleinere Bauten oder Anbauten auf dem eigenen Grund nicht baugenehmigungspflichtig sind, aber die Ausnahmen bestätigen die Regel. Kommunale Vorschriften und Landesgesetze sind hier ebenso zu beachten wie die Rücksichtnahme auf die lieben Nachbarn.
Durch eindeutig festgelegte Grundstücksgrenzen und die Einhaltung von Mindestabständen lässt sich zwar nicht jeder Streit vermeiden, aber wer sich an die baurechtlichen Vorschriften hält, hat im Streitfall immer die besseren Karten. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, erkundigt sich vor der Umsetzung einer geplanten Baumaßnahme nach den entsprechenden Vorschriften. Dazu zählen gegebenenfalls auch Fragen der Bodenversiegelung, des Wasserschutzes oder der Statik. Ansprechpartner sind in den meisten Fällen die Bauämter auf kommunaler oder Kreis-Ebene. "Auch bei Einhaltung der Mindestabstände zum Nachbargrundstück empfiehlt es sich, das Gespräch mit dem oder den Nachbarn zu suchen. Streit entsteht schließlich oft aus Missmut oder Neid, und dem kann so vorgebeugt werden", so Thomas Müller. "Es soll ja auch vorkommen, dass der Nachbar die Baubehörde informiert, wenn ihm ein Bauwerk nicht gefällt. Deshalb sollte man auf keinen Fall einfach drauflosbauen, denn im Extremfall drohen nicht nur Bußgelder, sondern auch teure Nachgenehmigungsverfahren oder sogar eine Abbruchverfügung."
Diplom-Ingenieur Thomas Müller leitet in dritter Generation das Hanauer Vermessungsbüro Müller, das seit 1962 hoheitliche Vermessungsaufgaben wahrnimmt und privaten wie gewerblichen Bauherren sowie Architekten und Bauträgern alle Dienstleistungen rund ums Vermessen anbietet. Services wie kostenlose Beratung und die Übernahme sämtlicher Behördengänge machen das Vermessungsbüro zu einem beliebten Ansprechpartner gerade auch bei kleineren Bauprojekten.
Dieser Artikel behandelt die Themen Grenzen , Vermessung und Grenzfeststellung .
- 5 Sterne:
- 4 Sterne:
- 3 Sterne:
- 2 Sterne:
- 1 Stern:
Kommentare:
Bislang wurden noch keine Kommentare hinterlassen.
Folgende Ratgeber-Artikel könnten Dich auch interessieren:
Frühzeitig alle Risiken einkalkulieren – Barrierefreies Bauen
Bei der Bauplanung ist es wichtig, an alle Eventualitäten zu denken und auch im Hinterkopf zu behalten, dass im Leben manchmal Unfälle passieren können, die Deine Mobilität oder die eines Familienmitglieds deutlich einschränken. In diesem Artikel erfährst Du daher, für wen barrierefreies Bauen empfehlenswert ist, was es dabei besonders zu beachten gilt und welche Kosten auf Dich zukommen.
Massiv wohnen im Fertighaus
Als Fertighäuser werden in der Regel vormontierte Häuser in Holzständerbauweise oder Leichtbetonbauweise bezeichnet. Doch auch im Massivbau können die Vorteile der Fertighausbauweise zum Tragen kommen.
Beim Bau schon an die Sicherheit denken
Vor einem Einbruch ist niemand mehr sicher. Unabhängig davon, ob das Haus in eine Reihenhausanlage integriert ist oder es sich um ein frei stehendes Objekt handelt. Laut aktueller Statistik wird in Deutschland alle vier Minuten eingebrochen. Und dies teilweise mit einfachsten Werkzeugen, da ein großer Teil der Wohnhäuser schlecht oder gar nicht gesichert sind.