Grundprinzipien des Feng Shui - das Qi

Wenn man sich mit der Lehre des Feng Shui auseinander setzt, begegnet man unweigerlich dem sogenannten „Qi“. Aber was ist Qi eigentlich? Und wie beeinflusst man es?

Qi [sprich: Tschi] ist nach Auffassung der chinesischen Kultur und des Taoismus die Lebensenergie, die alles durchdringt was existiert und geschieht. Es ist die Energie, die alle Lebewesen lebendig macht und auch in der gesamten Erdatmosphäre zu finden ist. Sie ist wie eine Art elektrischer Strom, der unseren Körper durchfließt und alle Körperzellen miteinander verbindet. Die Vorstellung dieser Lebenskraft ist nicht nur in der chinesischen Kultur zu finden sondern beispielsweise auch in Indien (hier wird sie Prana genannt) oder in Japan (Ki).

Qi sammelt sich in der Nähe von Wasser und wird durch den Wind verteilt. Vermutlich stammt daher der Name „Feng Shui“, der so viel bedeutet wie „Wind und Wasser“. Qi ist von Natur aus neutral. Die chinesische Kultur unterscheidet das gesunde, positive Sheng Qi vom negativen Sha Qi. In der Natur findet man überwiegend Sheng Qi vor. Blumen und Pflanzen sind sogenannte „Qi-Magnete“, die das Qi anziehen. Überall dort, wo viel Sheng Qi ist, ist auch viel Sauerstoff vorhanden. Deshalb ist ein Spaziergang in der Natur für uns so wohltuend – wir können uns dort wieder mit viel Sauerstoff und Sheng Qi auftanken.

Alles, was uns umgibt besteht aus Energie, selbst scheinbar leblose Dinge wie Steine oder Möbel bestehen aus „Energiepartikeln“. Dieser Zusammenhang zwischen Materie und Energie wird auch von der modernen Wissenschaft untersucht. Das Grundprinzip hinter jeder Feng Shui-Analyse ist die Erkenntnis, dass alles um uns herum in Wechselwirkung mit uns und unserem Energiefeld steht, also das Qi in uns mit dem Qi unserer Umgebung. So muss der Lebensraum eines Menschen immer in eine Analyse seiner gesamten Lebenssituation mit einbezogen werden. Ein Umfeld mit viel gutem Qi hilft uns dabei, unsere Kraftreserven aufzutanken und uns schneller zu regenerieren. Ein Ort mit ausreichend positivem Qi sorgt so für eine gute Vitalität und Gesundheit.

Die traditionelle chinesische Medizin nutzt verschiedene Methoden wie beispielsweise die Akupunktur, um das Qi im Körper ins Fließen zu bringen und eventuelle Blockaden, die gesundheitliche Dysfunktionen zur Folge haben könnten, zu lösen. Feng Shui ist so gesehen die Akupunktur für den Raum. Im Feng Shui ist die Eingangstür eines Gebäudes von besonderer Bedeutung, da sie als der „Mund“ eines Bauwerks gilt, über den die „Nahrung“, also das Qi, ins Innere gelangt.

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Wie wird nun das Qi mit Hilfe von Feng Shui gelenkt?

Feng Shui nutzt unterschiedliche Methoden, um das Qi der Umgebung bestmöglich zu nutzen und dadurch Harmonie, Gesundheit und Wohlstand zu fördern. Im Optimalfall wird ein Gebäude gleich von Anfang an nach den Regeln des traditionellen Feng Shui auf ein Grundstück mit einem förderlichen Umfeld geplant. Hierbei ist eine bestmögliche Ausrichtung der Eingangstür im Zusammenspiel mit den Faktoren der Umgebung die wichtigste Maßnahme. Um einen harmonischen Qi-Fluss zu erhalten, wird bei der Inneneinrichtung dann beispielsweise darauf geachtet, dass ein Gleichgewicht zwischen Yin & Yang vorherrscht. Das Prinzip der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser dient ebenso dazu, den Qi-Fluss zu kontrollieren und zu verbessern, indem zum Beispiel übermäßig vorhandene Elemente reduziert und fehlende in ihrer Anwendung verstärkt werden. Auch eine andere Platzierung der Möbel und der Einsatz von Farben können neue Raumwirkungen erzeugen.

Was können Sie unabhängig von einer Beratung tun?

Um Ihren Lebensraum mit möglichst viel Sheng Qi, also dem positiven Qi, anzureichern sollte zunächst das Sha-Qi verringert werden. Dieses sammelt sich vorwiegend in dunklen unaufgeräumten Ecken, vollgestopften oder schlecht belüfteten Räumen und überall dort, wo sich Müll, Staub, und Dreck ansammelt. Ausreichendes Lüften, gut platzierte Lichtquellen und ein regelmäßiges Entrümpeln, Aufräumen und Putzen bringen hier „frischen Wind“ hinein und sorgen für ein angenehmes Raumklima mit genügend frischem Qi. Blumen, Pflanzen und Wasser ziehen auch in geschlossenen Räumen das Qi an. Allerdings sollte die Platzierung von Wasser in Form von Zimmerbrunnen oder Ähnlichem besser nach Rücksprache mit einem Feng Shui-Experten geschehen, da durch die Platzierung am falschen Ort gegenteilige Effekte bewirkt werden könnten. Ein Zimmerbrunnen am richtigen Standort hingegen lässt das Chi fließen und sorgt für eine Wohlfühlatmosphäre.

Lesen Sie nächsten Monat mehr zum Thema „Grundprinzipien des Feng Shui: Yin & Yang“.

Ihre Pamela Bechler
dein lebensraum – traditionelles Feng Shui
06171-29 64 102
www.dein-lebensraum.de

Zur Autorin

Pamela Bechler studierte Architektur an der Fachhochschule Darmstadt. Zeitgleich begann sie, sich mit der Lehre des Feng Shui auseinander zu setzen und absolvierte bereits 1999 eine Ausbildung zur Feng Shui-Beraterin am Feng Shui Institut Moogk. Seitdem beriet sie immer wieder Menschen in ihren Lebensräumen. 2006 vertiefte sie ihr Wissen an der Yap Cheng Hai Academy bei Grandmaster Yap Cheng Hai und Master Yap Bo Chu in klassischem Feng Shui und bildet sich weiterhin kontinuierlich fort. Seit 2011 ist sie hauptberuflich als Feng Shui-Beraterin tätig. Zusammen mit ihrem Mann Dieter Kehry verwirklicht sie innenarchitektonische Planungen nach Feng Shui.

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Dieser Artikel behandelt die Themen Feng Shui , klassisches Feng Shui , Qi , Wasser , Energie und China .

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