Energie sparen mit neuen Fenstern

Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) umfasst unter anderem die Gesamtisolierung eines Hauses. Das schließt natürlich die Fenster mit ein. Tatsächlich sind in der Regel schlecht isolierte Fenster hauptverantwortlich für große Energieverluste beim Heizen des Hauses oder der Wohnung. Das bezieht sich nicht allein auf Fenster, die mit nur einer Scheibe oder einem Glas ausgestattet sind, sondern zudem auf schlecht abgedichtete Füllungen und Rahmen. Dabei bietet heute die Fenster-Industrie eine große Auswahl unterschiedlicher Fenster, die sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen lassen.

Doch wann sind neue Fenster sinnvoll?

Natürlich sind Energie einsparende Fenster immer sinnvoller als zugige alte Fenster. Allerdings darf unter anderem der wirtschaftliche Aspekt nicht aus den Augen gelassen werden. Der zweite Punkt ist die Gesamtsituation des Hauses. In der Regel ist es weniger sinnvoll, einzelne Elemente wie eben allein die Fenster auszutauschen und andere Kältebrücken innerhalb der Fassade unberücksichtigt zu lassen. Je älter ein Haus und seine Fenster sind, desto schwieriger kann sich die Erneuerung gestalten, zumal wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt. Unter dem Punkt der Wirtschaftlichkeit ist die steuerliche Abschreibung der Investition vermutlich der wichtigste Punkt. Gerade wenn es sich um die Renovierung eines bestehenden Gebäudes handelt. Neue Fenster einbauen zu lassen, ohne dabei weitere bauliche Maßnahmen wie etwa eine Fassadenerneuerung durchzuführen, ist nur sinnvoll, wenn der Gesamtzustand des Gebäudes den Anforderungen gemäß der Vorgaben aus dem EEWärmeG entspricht und damit der Ausstellung eines Gebäudepasses nichts im Wege steht.

Wann rechnet sich ein Fenstertausch?

Wie bereits erwähnt ist die steuerliche Abschreibung sicherlich ein wichtiger Bestandteil bei der Investition in neue Fenster. Dem gegenüber oder dazu, je nach Laufzeit der Abschreibung, kommen Einsparungen bei den Heizkosten sowie ein höherer Wohnkomfort hinzu. Nicht zu vergessen sind die bestehenden Fördermöglichkeiten in Bezug auf den Einbau neuer Fenster. Als Faustformel kann angeführt werden, das die in den siebziger und Anfang der achtziger Jahre installierten Fenster mit Doppelverglasung, aber ohne Vakuum oder Edelgasfüllung, nicht mehr wirtschaftlich sind. Deren U-Wert beläuft sich durchschnittlich auf 2,8, während moderne Fenstersysteme einen Wert unter 2 erreichen. Energiesparfenster erreichen U-Werte von unter 1. Mit neuen Fenstern lassen sich im Jahr mehrere Hundert Euro an Heizkosten gegenüber den älteren Fenstern einsparen. Hier kommt ein weiteres Segment ins Spiel, das für neue Fenster spricht.

Die Fensterprofile

Moderne Fensterprofile sind durchdachte Konstruktionen, denen die Kinderkrankheiten weitgehend ausgetrieben wurden. Dabei spielt es heute fast keine Rolle mehr, ob das Profil aus Holz, Kunststoff, Aluminium oder etwa einem Holz-Aluminium-Verbund besteht. Fensterprofile aus Holz besitzen von Natur aus einen sehr guten Isolationswert und gleichermaßen eine ansprechende Optik. In Bezug auf die angesprochenen Kinderkrankheiten haben sich vor allem die Kunststoffprofile hervorragend gemacht. Mehrkammerprofile sowie Ausschäumungen sorgen für sehr gute Isolationswerte und mithilfe von Stahleinlagen wird auch bei großen Fenstern deren Stabilität gewährleistet. Letztlich entscheidet wohl der Preis und die Optik über die Wahl des jeweiligen Fensterprofils.

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Was kostet ein Fenstertausch?

Das ist ein sehr komplexes Thema und lässt sich nicht so einfach beantworten. Dazu gehören einerseits die jeweils ausgesuchten Fenster und natürlich die Arbeitszeit der Handwerker. Wer die Fenster selbst einbauen und damit Geld sparen möchte, sollte über genügend Erfahrung und Fachwissen verfügen, denn eine nachträgliche Reparatur oder Änderung hat den „Gewinn“ aus dem "do-it-your-self-verfahren" schnell wieder aufgefressen. In der Regel lassen sich im Durchschnitt pro Fenster 3 Arbeitsstunden veranschlagen, die mit rund 120 Euro zu Buche schlagen. Die Kosten für die Fenster selbst sind nach Ausführung der Verglasung und dem genutzten Profil gestaffelt. So sind bei Energiesparfenstern mit Kunststoffprofilen etwa 500 Euro pro Fenster zu veranschlagen, bei Holz sind es etwa 560 Euro, Verbundprofile aus Holz und Aluminium machen das Energiesparfenster rund 680 Euro teuer und der Spitzenreiter ist das Energiesparfenster mit Aluminiumprofilen, die es fast 800 Euro teuer machen.

Gibt es Fördermöglichkeiten?

Der Gesetzgeber lässt den Hausbesitzer mit den entstehenden Kosten eines Fenstertausches zur Energieeinsparung nicht allein. Neben unterschiedlichen regionalen Fördermitteln ist es vor allem die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die KfW, die hier in Zusammenarbeit mit der BAFA, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, dem Hausherren oder der Hausherrin mit Fördermitteln unter die Arme greift. Hier sind weitere Informationen zur Förderung energetischer Sanierung zu finden.

Bildquelle: © fotolia.com/Ingo Bartussek

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Dieser Artikel behandelt die Themen Fenstertausch , Energiesparen , Kosten , neue Fenster und U-Wert .

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Kommentare:

Seth79 ()

Energie ist wirklich teuer .Es lohnt sich dichte Fenster einbauen zu lassen und so seine Heizkosten zu senken. Vor einem Jahr habe ich mich für PVC Fenster von Oknoplast entschieden. Ich wollte meine Heizkosten senken, deshalb habe ich die energiesparende Linie Winergetic gewählt. Meine neuen Fenster haben den Uw-Wert von 0,76 W/m²K. Vor dem Fensteraustausch hatte ich Holzfenster, die nicht mehr dicht waren. Der Unterschied ist groß! Zu Hause ist es wärmer!

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