Lohnt sich Facebook für Immobilienmakler?
Viele Makler versuchen seit längerer Zeit, eine solide Fan-Basis auf Facebook aufzubauen und müssen feststellen, dass dies viel schwieriger ist, als viele glauben machen. Und obwohl Experten, Berater und Agenturen anbieten, die perfekte Social Media Strategie für Facebook zu entwickelt, stellt sich die Frage, ob Immobilienmakler auf Facebook überhaupt großen Erfolg haben können.
Facebook-Zahlen, die Makler kennen sollten
Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich die Facebook-Nutzer etwas genauer ansehen. Auf allfacebook.de gibt es dazu sehr ausführliche und aktuelle Daten, die im Folgenden aufgelistet sind.
Nutzer in Deutschland: ca. 20 bis 25 Mio.
Genaue Zahlen sind nicht bekannt, diese variieren. Zudem sind 5 bis 10 % der Accounts Fake, also doppelt oder nur zum Spaß angelegt worden.
Männliche Nutzer: 52 %
Weibliche Nutzer: 48 %
Beziehungsstatus bei Facebook:
27 % Single,
35 % in einer Beziehung
35 % verheiratet
4 % verlobt
Alter der Facebook-Nutzer (gerundet)
Über 55+: ca. 6 %
45-55: ca. 11 %
35-44: ca. 16 %
25-34: ca. 26 %
18-24: ca. 23 %
unter 17: ca. 16 %
Die erfolgreichsten Seiten auf Facebook:
Lieblingsgetränk: “Bacardi”,
Lieblingskleidungsmarke: „H&M“
Lieblingsunternehmen: „IKEA Deutschland”
Lieblingsprodukt: „Kinder Riegel“
Lieblingskünstlerin: Rihanna
Wohnort der Facebook-Nutzer:
Berlin: 12 % Facebook-Nutzer
München: 8 % Facebook-Nutzer
Hamburg: 7 % Facebook-Nutzer
Die weiteren Plätze belegen Köln, Gelsenkirchen, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt a. M.
Nutzung:
23 % gehen ausschließlich am Rechner auf Facebook
19 % nutzen nur das Handy
58 % nutzen Handy und Rechner, je nach Situation, Uhrzeit und Ort.
Was diese Zahlen für Makler bedeuten
Die Chance ist also sehr groß, dass die Beiträge eines Maklers von einem oder einer 25 bis 34 Jährigen gesehen wurden, der oder die in H&M-Kleidung den Samstag erst im schwedischen Möbelhaus verbringt, sich von italienischen Süßigkeiten ernährt und abends in Berlin im „Bacardi-Feeling“ mit dem Partner zu Rihanna tanzt. Vermutlich stellen sich die wenigsten Makler ihren „idealen“ Kunden so vor.
Wie kann man als Makler Facebook trotzdem effektiv nutzen
Makler suchen Verkäufer und Vermieter. Sie wollen diese bestimmte Gruppe als Kunden gewinnen. Also sprechen sie nicht alle Facebook-Nutzer an. Nur einen kleinen Teil.
Um Kunden zu gewinnen, muss ein Makler auf Facebook daher sehr gezielt vorgehen und ganz spezifische Inhalte teilen, die seine kleine Zielgruppe interessiert. Im ersten Schritt bedeutet das, die Zielgruppe zu definieren. Alter, Geschlecht, Wohnort, Hobbies, Interessen und Beziehungsstatus müssen festgelegt werden.
Schritt Zwei: Themen zusammenstellen, die diese ausgewählte Gruppe interessieren. Bei einigen ist das einfacher als bei anderen. Zum Beispiel gibt es Studien die belegen, dass Frauen und speziell Mütter in der Altersgruppe 24-44 sehr an Innendesign, Gärtnern, Dekoration und Kochen interessiert sind. Auch wenn es nach einem Klischee klingt, ist es nun einmal so. Hier wird allerding nur vom Durschnitt oder der Mehrheit gesprochen.
Wenn Makler nun passende Inhalte gefunden haben und dazu ein schönes Bilde einsetzen, kann man mit Reaktionen rechnen. Allerdings nur, wenn bei jedem Beitrag auch ein passender Aufruf dabei ist. Nur zu sagen: „Wem es gefällt klickt „gefällt mir“ oder teilt das hier bitte“ reicht leider nicht. Entweder gibt es einen Link zu mehr Informationen, einen Diskussionsaufruf oder eine Frage. Schließlich möchte man auf Facebook als Nutzer interagieren. Das ist der Sinn eines Netzwerkes. Und nur durch Interaktion findet Kommunikation auf Facebook statt. Nur so kann eine höhere Reichweite des Beitrags erzielt werden. Das ist notwendig, damit selbst die eigenen Fans die Beiträge sehen.
Und wenn das nicht viel bringt?
Die Beiträge haben Mehrwert, sind schön, witzig oder nützlich? Es wurde alles beachtet und trotzdem sind die Zahlen nicht so, wie man sich es erhofft haben? Das macht nichts.
Denn folgendes sollten man bei all der Hysterie um Social Media und Facebook nicht vergessen: Deutsche Nutzer sind im Schnitt von nur 18 Unternehmen Fan und haben im Durchschnitt in den letzten 30 Tagen gerade einmal drei Kommentare abgegeben. In der gleichen Zeit wurden pro Nutzer im Schnitt 6 Posts geliked und zwei Anzeigen angeklickt. Hinzu kommt, dass Facebook seine Werbeeinnahmen gerne erhöhen möchte und daher die Reichweite der Beiträge mit Hilfe von Algorithmen reduziert hat. Viele Seiten haben bis zu 50 % an Reichweite verloren. Sie haben also im Schnitt nur die Hälfte der früheren Nutzerzahlen mit einem normalen Beitrag, ohne Werbung, erreicht.
Bedenkt man zudem die harte Konkurrenz der Lieblingsseiten, die Menge von im Schnitt 100 Facebook-Freunden und die vielen Spiele-Anfragen, die ein Nutzer pro Tag von seinen Freunden erhält, wird klar, dass man es als Immobilienmakler auf Facebook wohl nicht mit den „Großen“ und ihren Webebudgets und Aktionen aufnehmen kann.
Was man aber machen kann ist folgendes: Mit einer kleinen, aber treuen Schar von Mitarbeitern, Freunden und echten Bekannten kann man auch auf Facebook in Kontakt bleiben. Diese sollte man ab und zu mit Interessantem kontaktieren. Interessant ist alles, was man diesen Personen auch persönlich dringend und gerne sagen möchte, weil man weiß, dass es von Nutzen oder Wert – Unterhaltung ist übrigens auch ein Wert – für sie ist. Das sorgt für eine lockere, aber stetige Verbindung und im besten Fall für eine Empfehlung „in der realen Welt“ an den Makler. Und das ist doch auch viel mehr Wert als ein „gefällt mir“.
Über die Autorin
Aline Gizzi begeistert sich für Marketing und Vertrieb. Sie schreibt auf akquise-rezepte.de über Ideen zur Steigerung der Bekanntheit, Kundengewinnung, Umsatzsteigerung und gibt auf wunschimmo.de Marketing-Tipps für Makler.
Autorin:
Aline Gizzi
akquise-rezepte.de
Bildquelle: © http://www.werbetechnik-schreiner.de
Dieser Artikel behandelt die Themen Facebook , Makler-Fanpage , Online-Marketing und Immobilienmakler .
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