Der Wohnungsmarkt 2022: Die Preise steigen

Es wird gebaut und saniert, doch die hohe Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen kann trotz Erhöhung der Angebote nicht gedeckt werden. Das hat zur Folge, dass die Preise auf dem Wohnungsmarkt kontinuierlich in die Höhe schnellen. Vor allem Wohnraum mit drei und vier Zimmern wird stark nachgefragt und ist dementsprechend teuer.

Neuer Trend - nachhaltiger Wohnungsbau

Neue Wohnhäuser und ganze Wohnviertel entstehen an den Stadträndern und auf den wenigen Freiflächen im innerstädtischen Bereich. Nachhaltigkeit spielt für Wohnungsbaugesellschaften und private Bauherren in diesem Jahr eine noch größere Rolle als im Vorjahr. Um Heizenergie zu sparen, stehen die Dämmung und die Energieversorgung mit erneuerbaren Ressourcen im Fokus. Nicht nur im Neubau, sondern auch in der Bestandsgebäudesanierung sind Photovoltaik, Erdwärme und Solarthermie zentrale Kernthemen. Mit Blick auf den Umwelt- und Klimaschutz wird hauptsächlich dort gebaut, wo die Infrastruktur bereits vorhanden ist und keine neuen Verkehrswege erschaffen werden müssen. Schon jetzt ist erkennbar, dass sich die Freiflächen im innerstädtischen Bereich im Zuge der Bodenversiegelung reduzieren werden. Dadurch, dass heute mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht und stellenweise von zu Hause aus gearbeitet wird, hat das Wohlbefinden in der Wohnung eine gesteigerte Bedeutung bekommen.

Mehr Zimmer und Raum durch Homeoffice

Viele Jahre waren vor allem kleine Wohnungen und Appartements gefragt. Aktuell geht der Trend zu Wohnungen mit mindestens drei bis vier Räumen. Dabei stehen für Mieter und Eigentümer praktische Grundrisse und eine Zimmerverteilung auf möglichst wenig Fläche im Fokus. In den letzten zwei Jahren hat das Homeoffice situationsbedingt an Bedeutung gewonnen. Hier hat sich gezeigt, dass ein abgeschlossenes Büro in der Wohnung nötig ist, um das Business vom Familienleben zu trennen. Wohnungsbaugesellschaften reagieren auf die veränderten Ansprüche, ohne dass sich die Wohnfläche vergrößert. Im Neubau werden drei Zimmer auf maximal 75 Quadratmeter und vier Zimmer auf höchstens 90 Quadratmeter verteilt. Die Wohnungssuche erfolgt hauptsächlich über einen Immobilienmakler. Im gesamten norddeutschen Raum ist es ohne fachliche Unterstützung eines Immobilienmaklers, etwa in Bremen, kaum möglich, eine moderne und den eigenen Anforderungen entsprechende Neubauwohnung zu finden.

Steigende Preise durch Differenz aus Angebot und Nachfrage

Beim Durchqueren der Innenstädte und der Wohnsiedlungen am Stadtrand wird ersichtlich, dass überall gebaut und saniert wird. Doch trotz beschleunigter Verfahren in der Abwicklung der Baugenehmigung ist es kaum möglich, der hohen Nachfrage zu entsprechen. Die Abweichung zwischen dem Angebot und der Nachfrage führt zu einem deutlichen Preisanstieg, der sich sowohl in den Mietpreisen, als auch in den Kaufpreisen für Wohneigentum niederschlägt. Dazu kommen längere Wartezeiten für Interessenten, die weniger flexibel sind und die ein bestimmtes Wohnviertel im Blick haben. Vor allem in den top Lagen stellt die Suche nach einer Wohnung mit der gewünschten Zimmerzahl und Größe vor eine enorme Herausforderung. Der Markt ist stark strapaziert und Experten prognostizieren, dass es auch in diesem Jahr nicht zu einer Entspannung kommt.

Mietverträge werden längerfristig geschlossen

Eine weitere Änderung auf dem Wohnungsmarkt bezieht sich auf die Dauer der Vermietung. Während noch vor einigen Jahren zwei- und dreijährige Mietverträge üblich waren, ist man gerade im Neubau heute an einer längeren oder unbefristeten Vermietung interessiert. Diese Orientierung bringt Mietern und Vermietern gleichermaßen Vorteile und hat Trendpotenzial. Wer einen langfristigen Mietvertrag für eine Wohnung im Neubau abschließt, ist vor Mieterhöhungen im Zuge von Modernisierungen und Umbauten geschützt. Vermieter haben die Sicherheit, Leerstand zu vermeiden und ihre laufenden Verbindlichkeiten für den energetischen Neubau durch die Vermietungssicherheit beim Kreditgeber zu tilgen.

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